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Neuer ERC Starting Grant: Millionenförderung der EU

Neuer ERC Starting Grant: Millionenförderung der EU

© LUH/Lena Wöhler
Physiker Prof. Dr. Andrea Trabattoni ist Juniorprofessor an der Fakultät für Mathematik und Physik.

Prof. Dr. Andrea Trabattoni erforscht die Laserspektroskopie

Eine neuartige Laserspektroskopie, die es ermöglicht, molekulare Grenzflächen mit beispielloser zeitlicher und räumlicher Auflösung und nicht-invasiv abzubilden – das ist das Forschungsziel von Prof. Dr. Andrea Trabattoni, für das er jetzt einen „ERC Starting Grant" erhalten hat. Mit den Starting Grants fördert der Europäische Wissenschaftsrat exzellente und visionäre Forschung von herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro. Ziel ist die Unterstützung der wissenschaftlichen Unabhängigkeit durch den Aufbau einer eigenen Forschungsgruppe in einem Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Bewerben können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Promotion zwei bis sieben Jahre zurückliegt.

Trabattoni ist Helmholtz-Nachwuchsgruppenleiter am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) und Inhaber der Juniorprofessur für Ultrakurzzeit-Photoelektronenforschung an der Leibniz Universität Hannover (LUH), wo er mit dem Ultrakurzzeit-Laserlabor am Institut für Quantenoptik zusammenarbeitet, das einen wichtigen Teil des Exzellenzclusters PhoenixD bildet. Den ERC-Grant erhält er für sein Projekt „SoftMeter“.

„Die Echtzeit-Abfrage molekularer Elektronik an den Grenzflächen verschiedener Medien ist der Schlüssel zum Verständnis der grundlegenden Mechanismen, die Prozessen wie Katalyse, Solar Energy Harvesting und Ladungstransport in optoelektronischen Geräten zugrunde liegen“, erklärt Trabattoni. Eine solche Untersuchung erfordere eine zeitliche Auflösung von Attosekunden und eine räumliche Genauigkeit von Pikometern – die bisher genutzten Spektroskopieverfahren kommen da an ihre Grenzen. „SoftMeter will diese Lücke schließen“, so Trabattoni. Er und sein Team erforschen eine neuartige Multi-Messenger-Zweifarbenspektroskopie, die starke elektrische Felder in schwache umwandelt und dennoch eine hohe räumliche und zeitliche Auflösung bietet. „SoftMeter wird den Weg für eine neue Klasse ultraschneller Laserspektroskopie-Experimente ebnen, mit großen Auswirkungen auf mehrere Disziplinen, von der Photochemie bis zur Biologie sowie von der Energetik bis zur Umweltwissenschaft“, so die Hoffnung von Trabattoni.