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Hochdotierte EU-Förderung: ERC Consolidator Grant für Prof. Dr. Silke Ospelkaus-Schwarzer

Hochdotierte EU-Förderung: ERC Consolidator Grant für Prof. Dr. Silke Ospelkaus-Schwarzer

© LUH

Für ihre Forschung zu komplexen Quantensystemen hat Prof. Dr. Silke Ospelkaus-Schwarzer (Institut für Quantenoptik) einen der international begehrten ERC Consolidator Grants erhalten. Die Förderlinie des Europäischen Forschungsrates (ERC) richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Promotion zwischen sieben und zwölf Jahren zurückliegt und deren eigene unabhängige Arbeitsgruppe sich derzeit in der Konsolidierungsphase befindet.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten jeweils eine Förderung von rund zwei Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre. Die ERC Consolidator Grants fördern exzellente Nachwuchsforschende am Beginn einer unabhängigen Karriere. Mit der Förderung sollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihren innovativen Forschungsvorhaben und dem weiteren Ausbau ihrer Arbeitsgruppe unterstützt werden.

Prof. Dr.  Silke Ospelkaus-Schwarzer wurde bereits vorher mit einem ERC Starting Grant gefördert, der Förderlinie für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, deren Promotion zwei bis sieben Jahre zurückliegt.

„TriTramo“ - Komplexe Quantensysteme bei ultrakalten Temperaturen

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Silke Ospelkaus-Schwarzer befasst sich mit einer der größten Herausforderungen moderner Atom- und Molekülphysik – der Präparation und Kontrolle immer komplexerer physikalischer Systeme in allen quantenmechanischen Freiheitsgraden. Diese Kontrolle wird zumeist erreicht, indem physikalische Systeme bei Temperaturen nahe dem absoluten Temperaturnullpunkt präpariert werden. Ausgehend von der präzisen Kontrolle atomarer Systeme konnten vor rund zehn Jahren erstmalig zweiatomige Moleküle bei ultrakalten Temperaturen präpariert und kontrolliert werden.

Ziel des geförderten Projekts TriTramo (Trimers, tetramers and molecular BEC) ist es, den nächsten Meilenstein auf dem Weg zu immer komplexeren Quantensystemen bei ultrakalten Temperaturen zu realisieren. Durch Präzisionskontrolle von Stößen zweiatomiger Moleküle werden diese weiter abgekühlt. Sofern erfolgreich, kann so ein sogenanntes Bose-Einstein-Kondensat aus Molekülen hergestellt werden, mit dem aufgrund der dipolaren Wechselwirkung zwischen den Molekülen neue Quantenphasen entdeckt und untersucht werden können. Weiterhin werden Stoßprozesse und Licht genutzt, um aus zweiatomigen Molekülen kontrolliert kleine polyatomare Moleküle – Trimere und Tetramere – herzustellen, zu kontrollieren und ein genaues Verständnis ihrer Eigenschaften zu entwickeln. Das System erlaubt bisher nicht mögliche Einblicke in den Aufbau einfacher molekularer Systeme.

Die ERC Grants gelten wegen des harten Auswahlverfahrens als Ritterschlag der europäischen Wissenschaftsgemeinschaft. Wichtige Auswahlkriterien sind, wie visionär die Forschungsfragen sind und welche exzellenten Leistungen die Antragstellenden bisher erbracht haben.

Hinweis an die Redaktion

Für weitere Informationen steht Ihnen Mechtild Freiin v. Münchhausen, Leiterin des Referats für Kommunikation und Marketing und Pressesprecherin der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon 0511 762-5342 oder per E-Mail unter kommunikation@uni-hannover.de gern zur Verfügung.